Aufwachen und Aufstehen nach der Vollnarkose

Die Aufstehphase nach einer Vollnarkose ist der schwierigste Moment.

Das Pferd als Fluchttier versucht sofort beim ersten Erwachen auf die Füße zu kommen. Das sind aber völlig unkontrollierte und häufig sehr gefährliche Versuche. Verschiedene moderne Methoden werden eingesetzt, um diese Phase so kontrolliert und entspannt als möglich ablaufen zu lassen.

Es handelt sich dabei zum einen um bauliche Maßnahmen in den entsprechenden Räumen, um spezielle Methoden zur Fixierung des Patienten und zum anderen sorgt die Verabreichung von Medikamenten durch die Anästhesisten für eine möglichst kontrollierte Aufwachphase.

Unsere Aufwachboxen sind mit einem ganz speziellen Boden versehen. Dabei handelt es sich um eine Spezialanfertigung bei der ein gut zu reinigender Gummiboden mit einer weichen Schaumstofflage unterfüttert ist. Dies verhindert einerseits das Wegrutschen der Gliedmaßen und ist aber andererseits weich genug, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren. Die Wände sind ebenfalls mit weichen Matten gepolstert.

Alle Patienten werden bei uns in der Klinik mit Hilfe eines Spezialhalfters und eines Spezialknotens an Kopf und Schweif fixiert und stehen assistiert auf. Bei uns sind immer sowohl der Anästhesist als auch mindestens ein Helfer in der geräumigen Aufwachbox beim Pferd und begleiten das Aufstehen.

Für essentiell halten wir die richtig dosierte Verabreichung der Medikamente während dieser heiklen Phase. Dabei nutzen wir den Vorteil erfahrener Anästhesisten, die je nach Situation und je nach Temperament des Pferdes die entsprechenden Medikamente differenziert einsetzen.

Trotz allen Maßnahmen und aller Fürsorge bleibt bei jeder Vollnarkose ein gewisses Restrisiko bestehen. Unsere Patienten sind  Individuen und nicht jeder von ihnen reagiert gleich und so wie wir das gerne hätten. Dennoch ist das Risiko einer Vollnarkose und der darauffolgenden Aufstehphase in den letzten Jahren immer geringer geworden. Unsere klinikinterne Statistik zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und im internationalen Vergleich sehr gut abschneiden.